Konzept

Das ganze Konzept als PDF: Kita Konzept (PDF)

 

Die Konzeption befindet sich in einem ständigen Entwicklungsprozess, der abhängig von aktuellen Situationen und Lebensbedingungen der Kinder, der Familien, der pädagogischen Mitarbeiter*innen und der gesetzlichen Rahmenbedingungen einer Kindertageseinrichtung ist. Daher sehen wir sie in stetiger Wandlung und wachsendem Prozess, der nie vollständig und abgeschlossen sein kann…..

»Am besten, ihr geht jetzt nach Hause«, sagte Pippi, »damit ihr morgen wiederkommen könnt. Denn wenn ihr nicht nach Hause geht, könnt ihr ja nicht wiederkommen. Und das wäre schade.«

»SPIELEN ist lebensnotwendig – SPIELEN ist LEBEN – SPIELEN ist Bewegung SPIELEN ist die SPRACHE des KINDES«

― Monika Mangen

Das freie Spiel von Kindern ist eine Grundlage der kindlichen Entwicklung. Zunächst müssen sich die Kinder ausprobieren und Zeit haben, ihre eigenen Stärken und Möglichkeiten zu entdecken. Wir trauen den Kindern Eigeninitiative Kräfte und den Willen auf lernen zu, ohne ihre eigene schöpferische Gestaltungslust zu schablonisieren oder zu standardisieren.
Durch das freie Spielen können sie Themen die sie Beschäftigen spielerisch umsetzen und schaffen es so, in einem geschützten aber selbstbestimmten Rahmen erlebtes zu verarbeiten. Die Kinder finden somit eine Möglichkeit ihre Welt zu verstehen und verarbeiten, sich zu entwickeln und zu wachsen um erwachsen zu werden. Außerdem lernen Kinder dabei eigene und verschiedene Lösungswege um Konflikte zu bewältigen und können sich selbst entscheiden, welchen Ansätzen sie im aufbauendem Spielprozess nachgehen.

Wir nehmen im Wesentlichen drei Rollen ein: die Wegbegleite*rin, der*die Forscher*in und der*die Zeug*in. Wir verstehen uns als Entwicklungsbegleiter- und Beobachter*innen der Kinder und versuchen tagtäglich heraus zu finden, was die Kinder interessiert, was sie begeistert, was sie lernen möchten.

Wir sind den Kindern gegenüber verlässliche Begleiter*innen, die dem Kind authentisch gegenübertreten und sorgen für eine sichere und entspannte Atmosphäre. Das Bedürfnis nach emotionaler Sicherheit ist Voraussetzung für exploratives verhalten des Kindes. Dies bedeutet für uns, den Kindern Halt geben ohne sie „festzuhalten“, sie zu beachten statt beobachten.
Loslassen statt einzuengen ist dabei für uns Grundvoraussetzung.

Verschiedene Werte zu vermitteln und vorzuleben ist ebenfalls ein Bestandteil unserer Begleitung der Kinder. Dazu gehört der sorgfältige und wertschätzende Umgang mit diversen Gegenständen ebenso wie der Umgang mit anderen Menschen, der respektvoll und auf Augenhöhe stattfindet. Somit gewährleisten wir die Entwicklungsbedürfnisse und Signale nach Nähe, Körperkontakt, Sicherheit und Anerkennung des Kindes.

Wir verstehen uns als "Draußen-Kita“, unsere Kinder gehen bei jedem Wetter nach draußen außer es gibt Sturmwarnung oder Gewitter. Der nahegelegene Wald bietet unseren Kindern vielfältige Naturerfahrungen. Unter pädagogischer Begleitung haben die Kinder täglich nach dem Morgenkreis die Möglichkeit hier spannende Abenteuer zu entdecken. Wir möchten Sie bitten, Ihrem Kind eine Matschhose, Gummistiefel und eine Regenjacke mit Kapuze mit in den Kindergarten zu geben, damit die Kinder in ihren Spielprozessen und in ihrer Entdecker-und Forscherlust nicht durch ungeeignete Kleidung gehemmt werden. Die Entscheidung, wann eine Matschhose angezogen werden muss, trifft die Pädagogin mit Ihnen nach Absprache und je nach Alter auch die Kinder selbst. Verständnis für verschmutze Kleidung setzten wir voraus!

Die Natur bietet den Kindern weniger Stress-Situationen, da sie weniger Lärm und Reizüberflutungen ausgesetzt sind. Durch die Vorbildfunktion der pädagogischen Mitarbeiter*innen, leiten die Kinder einen wertschätzenden Umgang mit allen natürlichen Ressourcen, die uns begegnen, ab.

Wir thematisieren kritische, ökologische Themen der Welt kindgerecht und machen darauf aufmerksam, dass unsere Welt wichtig ist und wir sie schützen müssen. Regelmäßig besuchen wir die Wiesen und Felder, Bäche, Tümpel und Teiche in der Umgebung und erforschen sie mit allen Sinnen.

Unsere Kinder werden in die Alltagsgestaltung mit einbezogen. Dies betrifft die freie Wahl der Spielpartner und Spielmaterialien, die Dauer des Spiels, im Rahmen der Freispielzeit, aber auch die Entscheidung über Ausflugziele, Angebote und Projekte. Unsere Spielmaterialien sind für alle frei zugänglich. Im Aktionskreis ermöglichen wir den Kindern Bedürfnisse und Wünsche zu äußern sowie die Tagesgestaltung mit zu planen (Wohin möchten wir einen Ausflug machen? Was backen wir? Was gestalten wir? Wer möchte wo spielen? ...)

Ausmachen von neuen oder das Vertiefen von bestehenden Regeln - da wir die Kinder hier aktiv mit einbeziehen ist die Verinnerlichung der Regeln und Normen intensiviert. Die Kinder werden gezielt zur Gedankenäußerung angeregt. Hierfür nutzen wir beispielsweise Redesteine, die in einem größeren Gesprächskreis gezielt eingesetzt werden, um visuell zu verdeutlichen, welches Kind an der Reihe ist. Feste Rituale der Beteiligung und Mitbestimmung (z. B. gemeinsame Erarbeitung der Entwicklungsmappen, Wahl des Tischspruches, Wahl des Sitzplatzes beim Frühstück und Mittagessen, Wahl eines Spiels im Aktionskreis) sind in unseren Alltag eingegliedert und bieten somit eine immer wiederkehrende Partizipation. Besonders bei den jüngeren Kindern und bei Kindern, die sich ggf. aufgrund von besonderem Förderbedarf nicht verbal äußern können, erfolgen die Mitbestimmungsmöglichkeiten über die Interaktion und den sensiblen Dialog zwischen den Kindern und unseren pädagogischen Begleiter*innen.

Wir bieten den Kindern Beschwerdemöglichkeiten, in dem wir ihnen zum einen signalisieren, dass sie uns jegliche Belange offen mitteilen können, zum anderen sprechen wir die Kinder gezielt an, wenn bei uns der Eindruck entsteht, dass ihnen etwas auf dem Herzen liegt.

Eine Kindersprechstunde im Büro mit derStandortleitung ist ebenfalls fester Bestandteil der Einrichtung. Hier haben die Kinder die Möglichkeit sich im geschützten Raum mitzuteilen. Ihre Beschwerden werden dokumentiert und zeitnah nach einer Lösung gesucht.

Aber auch die Eltern fungieren hier als wichtiges Sprachrohr, wenn sich ein Kind beispielsweise nicht traut sein Anliegen zu äußern. Im Sinne einer kompetenten Erziehungspartnerschaft verfolgen wir hier einen intensiven Austausch.

Kinder sollen selbst Erfahrungen mit Vielfalt machen können und angeregt werden, über Gerechtigkeit kritisch nachzudenken. Sie sollen gegenüber Vorurteilen sensibilisiert und dazu motiviert werden, aktiv gegen Unrecht und Diskriminierung vorzugehen. Das Ziel unserer vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung, ist es alle Kinder in ihrer eigenen Identität zu stärken.

Gender in der Kita
Kinder setzen sich aktiv mit der sie umgebenden Umwelt und damit auch mit den Geschlechterverhältnissen auseinander. Sie experimentieren gerade im Kindergartenalter mit den Präsentationsweisen von »Weiblichkeit« und »Männlichkeit« in unserer Kultur und setzen diese zu sich selbst in Beziehung. Wir begleiten unsere Kinder bei dieser Erprobung kritisch. Das Ziel geschlechter- bzw. genderbewusster Pädagogik ist es, Kinder – jenseits von Geschlechterklischees – in ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten zu fördern und sie bei der Ausgestaltung ihrer individuellen Geschlechtsidentitäten zu unterstützen – unabhängig von den jeweils herrschenden Vorstellungen vom »richtigen Mädchen« und »richtigen Jungen«.